Anzahl Wölfe und Risszahlen

Lange bevor die definitiven Risszahlen für 2023 vorliegen, kommen die NGO’s mit der Behauptung, die Zahlen für 2023 seien im Vergleich zu 2022 rückläufig. Um dann zu behaupten: Immer mehr Wölfe, immer weniger Wolfsrisse. Stimmt diese Schlussfolgerung?

Tatsächlich sind die offiziellen Risszahlen in einzelnen Jahren im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, wie dies in Abbildung 1 für die Jahre 2014, 2017 oder 2019 der Fall ist. Aber kann man daraus schliessen, dass immer mehr Wölfe immer weniger Risse verursachen? Die Antwort lautet: Nein. Trotz Schwankungen steigen die Risszahlen tendenziell an.

Abbildung 1: Die offiziellen Risststatistik der Schweiz zwischen 2013 und Oktober 2022 (Daten: Agridea & KORA).

Mehr Wölfe, mehr Risse

Das leuchtet jedem Kind ein. Und lässt sich anhand der vorliegenden Daten auch belegen. Korreliert man die Anzahl Wölfe mit der Anzahl Risse zwischen 2013 und Oktober 2022, so erhält man einen Korrelationskoeffizienten von 0.97. Der Koeffizient kann maximal 1 betragen. Der hohe Wert zeigt also einen sehr starken Zusammenhang zwischen den beiden Grössen: je mehr Wölfe desto mehr Risse sind zu verzeichnen. Auch wenn die Risszahlen im Jahr 2023 etwas niedriger sein sollten als 2022, so ändert das nichts an der Tatsache: der Aufwärtstrend bei den Risszahlen bleibt bestehen – wie es die Linie in Abbildung 2 zeigt.

Warum gibt es nun diese leichten Schwankungen bzw. Abweichungen von der Trendlinie? Das kann mit mehreren Faktoren zusammenhängen, aber für eine genauere Analyse fehlen die Daten. Eigentlich erübrigt sich die Frage. Denn Fakt ist: Mehr Wölfe verursachen zwangsläufig mehr Schäden, unabhängig davon, ob Herdenschutz betrieben wird oder nicht.
Was soll daran gut sein, wenn im laufenden Jahr „nur“ nahezu 1’000 Weidetiere von Wölfen zerfetzt wurden? Diese Missstände müssen beendet werden. Deshalb lautet die einzig richtige Lösung für unsere Kulturlandschaft:

Null Wölfe, null Wolfsrisse.

Update Januar 2024

Die Regulierung der Wolfspopulation im Winter 23/24 ist viel zu gering, und vermag das Wachstum des Schweizer Wolfsbestandes nicht zu stoppen. Im laufenden Jahr werden daher die Risszahlen wieder deutlich ansteigen. Die Reaktion der Wolfslobby auf steigende Risszahlen ist absehbar: die Wolfsabschüsse sind Schuld daran. Dass mehr Wölfe zu mehr Rissen führen wird kein Thema in den Medien sein, leider.

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