Unsere Biodiversität geht vor die Hunde*

Jahrhundertelang kam die Biodiversität in den Alpen bestens ohne Wölfe zurecht. Doch schon nach wenigen Jahren der ungehemmten Raubtierausbreitung geriet sie in Schieflage. Die katastrophalen Folgen sind nicht mehr zu übersehen.

Diesen gravierenden Nachteilen steht kein einziger Vorteil gegenüber. Damit nicht genug, auch unsere alten einheimischen Haustierrassen sind durch die Wölfe akut bedroht.

* bei den sogenannten Wölfen handelt es sich bekanntlich um Hybriden bzw. Wolf-Haushund-Mischlinge aus Italien.

Seltene Rassen stehen vor dem Aus

Ein Walliser brachte es kürzlich auf den Punkt: nicht die Wölfe sind vom Aussterben bedroht, sondern unsere Haustierrassen. Gehörte der Interkantonale Herbstschafmarkt in Sargans noch vor wenigen Jahren zu den grössten in der Schweiz – 2014 wurden über 600 Zuchttiere aufgeführt – so waren es 2023 nur noch 211, also rund dreimal weniger als vor 9 Jahren.

Hält dieser Trend an, werden spätestens in 5 Jahren in Sargans keine Zuchttiere mehr aufgeführt.

Bei kleineren Märkten ist das bereits der Fall. So fand der Interkantonale Zuchtschafmarkt in Uster 2023 zum letzten mal statt.

Ein Sarganser Experte kommentiert diese Entwicklungen im aktuellen Forum für Kleinwiederkäuer 11/23 wie folgt, Zitat:

Die Tiere, die in nicht so gut genährtem Zustand von den Alpen zurückkehren, wurden erst gar nicht aufgeführt … Manch ein Schäfer muss sogar froh sein, seine Schafe überhaupt lebend von der Alp zurückbringen zu können. Der Wolf hat einen markanten Einfluss auf unsere Ausstellung. Viele Züchter geben auf …“

Gemäss Identitas ist der Bestand der Braunköpfigen Fleischschafe (kurz BFS) zwischen 2021 und 2023 um 11% zurückgegangen, derjenige der Nera Verzasca Ziegen um 6%. In den wolfsgeplagten Bergkantonen geben immer mehr Zuchtbetriebe auf. In Graubünden ist die Zahl der Schafbetriebe seit 2020 um 5.7% zurückgegangen, und wegen der Wölfe denken 62 % der Kleinviehalter darüber nach, die Zucht an den Nagel zu hängen. Dies geht aus einer 2023 publizierten Studie hervor.

Bundesbern hat das Problem erkannt, aber …

Der Bund stuft den Bestandesstatus von drei Kleinwiederkäuerrassen in der Schweiz als kritisch und von 17 Rassen als gefährdet ein. Kritisch sind die Walliser Schwarznasen und die Appenzellerziegen, gefährdet u.a. Walliser Landschafe, Spiegelschafe, BFS, die Stiefelgeissen und die Nera Verzasca. Das Problem wird aber mit falschen Lösungen angegangen: d.h., zusätzliche Erhaltungsbeiträge sollen die Züchter bei der Stange halten. Die meisten von ihnen züchten aber nicht aus monetären Gründen, sondern aus Freude am Tier. Das Tierwohl steht im Vordergrund. So auch beim Züchterpaar Spycher aus dem Wallis, das eine Erhaltungszucht der gefährdeten Walliser Landschafe betrieb. Nachdem im August während der Alpung erneut mehrere ihrer Schafe von Wölfen getötet wurden, gaben sie nach 23 Jahren frustriert auf. Gegenüber 20 Minuten sagte die Züchterin „Ich wollte nur noch sterben. In den Bach springen und den Schmerz hinter mir lassen.“

Geld löst das Problem definitiv nicht. Und Herdenschutz auch nicht.

Abgesehen davon, dass die empfohlenen Herdenschutzmassnahmen versagen, können sie auf vielen Alpen nicht umgesetzt werden. U.a. wegen der Topografie, dem Tourismus oder wegen des Tierwohls. Auch in Appenzell kommen die üblichen Massnahmen nicht in Frage. Deshalb wurde intensiv nach möglichen Alternativen gesucht, um die Alpung der Appenzellerziegen auch in Zukunft zu sichern. Die einzige Lösung bestand darin, die Tiere nachts einzustallen. Dies ist jedoch aufgrund des zu hohen Arbeitsaufwandes bzw. des Verhaltens der Ziegen nicht praktikabel. Die Erfahrung zeigt, dass Ziegenhalter, die ihre Tiere nicht alpen können, die Ziegenhaltung ganz aufgeben. Die Anwesenheit der Wölfe führt somit zum Aussterben der Appenzellerziegen. Damit geht ein uraltes Innerrhoder Kulturgut verloren.

Die einzige Lösung zur Rettung der seltenen Rassen lautet: gefahrloser Weidegang, ohne Bedrohung durch Grossraubtiere.

Und das ermöglicht die Berner Konvention.

Berner Konvention schützt die Biodiversität vor Wölfen

Artikel 9 der Berner Konvention erlaubt den Abschuss von Wölfen u.a. zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt. Haustiere – und damit alle Schweizer Schaf- und Ziegenrassen – gehören zur einheimischen Fauna. Ihre Erhaltung ist nur möglich, wenn alle Wölfe entfernt werden, denn nur so kann die traditionelle Alpwirtschaft weitergeführt werden. Nur so können die Züchter seltener Rassen und andere Weidetierhalter motiviert werden, weiter zu machen. Nur so können die artenreichen Wiesen und die bedrohten Tiere in den Alpen überleben. Die Entnahme aller Wölfe ist die einzig befriedigende Lösung zum Schutz unserer Biodiversität. So wie in Schweden, wo ganz Lappland durch Abschüsse wolfsfrei gehalten wird. Und das notabene, ohne jegliche andere „Herdenschutzmassnahmen“ anzuwenden. Dies bestätigt einmal mehr unsere Aussage:

Schweden hält ganz Lappland präventiv durch Abschüsse wolfsfrei. Das bestätigt: die Berner Konvention setzt für Wolfsabschüsse nicht die hier empfohlenen "Herdenschutzmassnahmen" voraus.

Die Politik muss sich entscheiden

Jetzt sind die Politiker am Zug. Wollen sie die einzigartige Biodiversität unserer Alpen und die bedrohten Haustierrassen einer sinnlosen Wolfszucht opfern oder nicht? Die Zeit drängt, denn wenn die Rassen erst einmal verschwunden sind, gibt es kein Zurück mehr. Jetzt muss gehandelt werden, sonst ist es zu spät.

Null Wölfe – null Risse – intakte Biodiversität.

Bitte sammelt Unterschriften für die Wolfsinitiative!
Der Schlamassel mit der aktuellen Jagdgesetzgebung
muss beendet werden.

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