Als „Cooking“ wird bei wissenschaftlichen Arbeiten die „Schönung“ von Ergebnissen durch das Weglassen abweichender Messwerte bezeichnet. Wie das Studium der Jahresberichte zum Herdenschutz Schweiz der Jahre 2017-2020 zeigt, betreibt Agridea massives cooking. Auch die Aufarbeitung der Daten erfolgt nicht korrekt. Damit wird die Wirkung des Herdenschutzes von Schafen durch Herdenschutzhunde (kurz HSH) viel besser dargestellt, als sie in Tat und Wahrheit ist.
Eine gute Wirkung der Herdenschutzmassnahmen spielt insofern eine zentrale Rolle, weil damit die Bevölkerung davon überzeugt werden soll, dass eine friedliche Koexistenz mit den Wölfen möglich ist. Die viel zu positiv dargestellte Wirksamkeit der HSH gelangt über die Medien, wie die NZZ am Sonntag, an die breite Öffentlichkeit, und beeinflusst so die Meinungsbildung der Bevölkerung bei Abstimmungen zum Thema Wolf.
Die Details zur Richtigstellung der HSH Wirksamkeit finden interessierte LeserInnen in folgender Studie:
Wessen Hand mich füttert, dessen Lied ich singe.
Ein Teil der Wirkung der HSH beruht auch auf einem blossen Umlekungseffekt hin zu ungeschützten Herden.
Danke für Deinen Kommentar. Ja, das ist zutreffend. Dies müsste bei der Bestimmung der Wirksamkeit von HSH mitberücksichtigt werden, ebenso wie die Wolfsdichte.
Aus Russland und Kanada weiss man, dass, vorallem im Winter wenn die Wölfe ausgehungert sind, das Hundegebell bei einem Hof, egal welcher Hunde, den Wölfen den Weg zeigt, sie richtig gehend anlockt.
Vielen Dank für diesen interessanten Fakt und Ihre Rückmeldung!
Sehr geehrte Anna, wo finde ich die Meta-Studie Wirksamkeit von HSH aus dem Jahr 2020, die auf Seite 1 erwähnt wird?
Die Studie ist unter Punkt 3.1 Herdenschutz verlinkt. Auf der Elsevier-Seite kann das Paper als PDF runtergeladen werden.
Grandiose Arbeit!
Danke