Wölfe haben keine positiven Effekte auf den Wald

Seit Jahren bemüht sich die Wolfslobby krampfhaft darum, die ausschliesslich schädlichen Wölfe als segensreiche Nützlinge zu vermarkten. Als wirksame Hirsch-Dezimierer und als Retter des Waldes. Ja überhaupt: als Heiler der kränkelnden Schweizer Flora und Fauna.

All das gaukeln uns diese Leute ganz bewusst vor. Es kann ihnen unmöglich entgangen sein, dass Wölfe keine derartigen Wirkungen entfalten, weder in der Schweiz noch anderswo. Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg für ihre sturen, verbissen repetierten Behauptungen.

Das Ökologiemärchen vom Yellowstone Nationalpark
wurde widerlegt, es ist falsch.

Das deckte kürzlich ein renommiertes interdisziplinäres Forscherteam auf (Brice et al. 2022), wir haben darüber berichtet. Nun kommen selbstverständlich unsere unbelehrbaren Wolfsbefürworter und behaupten: aber hier in der Schweiz ist es anders. Dem ist nicht so. Keiner einzigen Studie ist es gelungen, hierzulande einen positiven Effekt der Wölfe auf die Waldverjüngung nachzuweisen. Es sind reine Wunschphantasien der Wolfsbefürworter, die in der Natur noch nie beobachtet und bestätigt werden konnten. Auch nicht in der Schweiz, wie Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL bestätigen (Kupferschmid 2017).

Fazit: Wölfe haben keine positiven Effekte auf den Wald, ihre Wiederansiedlung in unserer Kulturlandschaft bringt keine Vorteile. Vielmehr erweisen sie sich als reine Schädlinge. Wölfe gehören in eine echte Wildnis, weit weg jeglicher Zivilisation. Wann handeln die Verantwortlichen endlich vernunftbasiert, und beenden diese sinnlose Wolfszucht auf Kosten der Weidetierhalter und ihrer Tiere?

PS: Sehr aufschlussreich ist das Strategiepapier „Waldverjüngung mit neuer Wald-Wild-Strategie“ des Bündner Amtes für Wald und Naturgefahren. Darin legt der Kanton die Strategien bis 2035 fest, um die Waldverjüngung im Kanton zu sichern.
Der „integrale Lösungsansatz“ für die Waldverjüngung fordert explizit, dass keine Störung im Lebensraum der Wildtiere stattfinden darf, dies vor allem im Winter. Es soll so verhindert werden, dass sich das Wild konzentriert in den problematischen Wäldern aufhält, viel Energie verbraucht und dadurch noch mehr Schäden verursacht. Doch genau das bewirkt die Wolfspräsenz. Wölfe stören das Wild im Winter, wodurch es Energie verliert und dann noch intensiver den Baumaufwuchs schädigt. Das bestätigt die Studie von Kupferschmid 2017, Zitat: „In Untervaz with frequent wolves in winter, the browsing intensity rather increased over time.“

Referenzen

Brice, E., et al., (2022), Sampling bias exaggerates a textbook example of a trophic cascade, Ecology Letters 25, 177-188.

Kupferschmid, A.D., (2017), Local trophic cascading impact of wolves on tree regeneration in summer and winter areas of ungulates. In: 6th symposium for research in protected areas Salzburg. 353-356.

6 Comments

  1. Christoph said:

    Danke für die Recherchen und die Aufdeckungsarbeit.

    Märchen aus 1001 Nacht
    Hrsg: Grobraubtierlobby

    19. Januar 2023
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    • anna said:

      Die Märchensammlungen erhalten dank der Grossraubtierlobby grossen Zuwachs 😉

      27. Januar 2023
      Reply
  2. Annette said:

    Habe neulich auf den Seiten des WSL unter Waldökologie auch nach den bahnbrechenden Waldverjüngungsstudien dank Grossraubtieren gesucht. Da war nix…..

    26. Januar 2023
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    • anna said:

      Danke! Auf der WSL Webseite sollte es doch nur so von frohen Botschaften wimmeln … aber es ist so, wie Sie es sagen: nix …

      27. Januar 2023
      Reply
  3. Antje Meier said:

    In Deutschland Bundesland Brandenburg, dass Land mit den meisten Wölfen. Über 50 Rudel leben auf 29000qkm! Die Jagdstrecken waren in 2022 rückläufig Schalenwild -11%, Wildschwein -27% und Mufflon -50%. Dennoch sind die Waldschäden auf dem Höchststand der letzten 20 Jahre.
    Die Schlußfolgerung daraus, kann jeder selber ziehen.

    21. März 2023
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    • anna said:

      Vielen Dank für die interessanten Fakten und Zahlen! Traurig ist das.

      23. März 2023
      Reply

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