Unglaublich, was für ein Larifari bei der gutbezahlten Wolfsverwaltung herrscht, wenn es um die negativen Auswirkungen der ungehemmten Raubtierausbreitung in unserem Land geht. Seit Ende 2022 liegen alle kantonalen Risszahlen vor, sie werden in der sog. „Grossraubtier Information und Dokumentation Schweiz“ – kurz GRIDS – zentral auf Steuerzahlerkosten erfasst.
Aber jetzt Ende Mai sind weder auf der Webseite von KORA noch derjenigen von AGRIDEA die Anzahl Risse für das Jahr 2022 zu finden. Bei KORA werden bloss die Angaben bis und mit 2021 veröffentlicht, und dazu steht dann auch noch die Bemerkung, sie seien für 2020 und 2021 „provisorisch“. Eine phantasielose Ausrede, um das Desaster kleinzureden. Und das Versagen des Herdenschutzes zu vertuschen. Denn die Risszahlen steigen in einem erschreckenden Masse an.
Die Anzahl Schadstifter hingegen wird topaktuell mit definitiven Angaben bis und mit 2022 publiziert. Noch aktueller, sozusagen „im livestream“ werden die sog. „Verluste“ der Wolfspopulation bei KORA veröffentlicht.
Hier nun unsere Zusammenstellung zu den Risszahlen 2022, welche keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat.
Und das ist lediglich die offizielle Anzahl. Von den Vermissten oder Abgestürzten ganz zu schweigen. Je nach Terrain-Eigenschaften sind das noch zusätzlich zwischen 40 -67% der aufgefundenen Risse, wir haben darüber berichtet.
Abb. 1: Hellrot: die Anzahl Wolfsrisse, aufsteigend aufgegliedert pro Kanton im Jahr 2022. Total sind es mindestens 1706 gerissene Weidetiere. Die Zahlen zu AR, BE, FR, GR1), LU, SZ, VS und TI haben wir aus Presseartikeln. Die anderen Zahlen stammen von den kantonalen Webseiten. Dunkelrot: pro Kanton die Anzahl vollstreckter Abschussverfügungen wegen Rissen im Jahr 2022. Zu beachten: im Kanton VD töteten Wölfe über 30 rinderartige Haustiere, weshalb wohl „mehr“ Abschussverfügungen zustande kamen. Total wurden 2022 schweizweit nur 20 Schadstifter wegen Rissen entnommen (Daten von KORA).
Abbildung 1 verdeutlicht, dass die Behörden bei der Entnahme schadstiftender Raubtiere versagen. Es werden viel zu wenige Wölfe entnommen: regelmässig wird viel zu lange gezögert, bevor das Töten gestoppt wird, und so sterben noch mehr Weidetiere einen elenden Tod. Oder der Räuber entkommt und wird verschont. So wie das u.a. in Uri oder St. Gallen passierte. Das ist skandalös.
1) die Zahl von GR haben wir um die Angaben des Besitzers der Schafe auf der Börter Alp zu seinen tatsächlichen Verlusten wegen der Angriffe des dortigen Wolfspaares, nachzulesen im WB vom 6.9.22, ergänzt.
Nachtrag 9.6.2023
Nach der Veröffentlichung unseres obigen Beitrags hat sich nun also doch noch etwas bewegt, und KORA hat inzwischen ebenfalls aktuellere Zahlen zu den Wolfsrissen publiziert (hier der Vergleich).
Schreib als Erster einen Kommentar