NGO Agenda

Immer mehr Wölfe treiben in der Schweiz ihr Unwesen, und dringen vermehrt ins Mittelland vor. Ende Januar wurde in Unterkulm (AG) ein Schäfli – wie so oft – bei lebendigem Leib gefressen. Zu recht sind die Weidetierhalter im Mittelland besorgt. Denn offenbar plant die Wolfslobby, unser Land bis in den letzten Winkel mit Wölfen zu überstellen. Das zumindestens lässt ihre neuste Taktik vermuten, bei der es um den Schutz „lokaler Populationen“ geht.

Am 7.2.23 fand in „Talk Täglich“ eine interessante Diskussion statt zwischen Marcel Frei, Schafzüchter aus Abtwil und Matthias Betsche, Pro Natura Geschäftsleiter Aargau.

Der Schafhalter Herr Frei hat sachlich argumentiert und anschaulich erklärt, dass zu viele Wölfe in der Schweiz leben, und die Situation für die Weidetierhalter schon lange nicht mehr zumutbar ist. Er fordert eine Senkung der Risszahlen, was nur mittels einer massgeblichen Dezimierung der Raubtiere erreichbar ist. Womit er vollkommen recht hat, siehe u.a. hier. Herr Betsche – ein typischer Theoretiker der Wolfslobby – repetierte unablässig seine einstudierten Sätze, und war nicht in der Lage, auf die Argumente und Fragen von Herrn Frei einzugehen.

Er gab jedoch Einblicke in die Agenda der Wolfslobby. Offenbar verfolgen sie den Plan, die Wolfspopulation ohne eine Obergrenze einfach weiter anwachsen zu lassen. Der neuste Trick besteht darin, dass Wölfe „lokal“ nicht „ausgerottet“ werden dürfen. Damit spielen sie – wie immer – auf Zeit. Sobald also die Raubtiere irgendwo Fuss gefasst haben, heisst es: ja die dürfen da nicht mehr „ausgerottet“ werden, diese Population muss erhalten werden. Dank ihrer Verbündeten im BAFU ist dieser lokale Schutz im neuen Jagdgesetz festgehalten. Einmal mehr werden die Wölfe in der Schweiz strenger geschützt, als in der Berner Konvention. Denn die sieht keinen Schutz lokaler Populationen vor. Vielmehr bezweckt sie den Arterhalt der europäischen Wölfe. Und dieses Ziel ist längstens erreicht.
Dass insbesondere keine flächendeckende Ausbreitung der Raubtiere durch die Berner Konvention gestützt wird, bestätigt unter anderem die Praxis in Norwegen. Dort werden Wölfe nur in einer sehr kleinen Wolfsmanagementzone, die gerade einmal 5% der Landesfläche ausmacht, geduldet. Ausserhalb werden sie konsequent bejagt, mehr dazu im Artikel aus dem Bündner Bauer. Das heisst, der Vorschlag, noch zwei unauffällige Rudel in Graubünden zu dulden, ist konform zur Berner Konvention.

Unbedingt bei Talk Täglich reinschauen, hier der Link zur Diskussion (im verlinkten Zeitungsartikel ist oben die Kurzversion und ganz unten die vollständige Diskussion verfügbar).

Bemerkung: Marcel Frei ist der Spiegelschafzüchter, der letzten März in Bonstetten 26 seiner Schafe durch einen Wolfsangriff verlor, wir haben dazu berichtet.

Update vom 20.2.23:
Am 17.2. hat das Bündner Amt für Jagd und Fischerei seinen Quartalsbericht Grossraubtiere veröffentlicht. Darin kann nachgelesen werden, dass ein besenderter Wolf vom Stagiasrudel bis nach Ungarn gewandert ist (der Bericht weist leider keine Seitenzahlen auf (!), also bitte selber nachblättern …). Soviel zum Thema „lokale Wolfspopulation“. Alles lächerliche Scheinargumente, ausgeheckt vom BAFU und der restlichen Wolfslobby in unserem Land.

2 Comments

  1. Christoph said:

    Es ist eine Pervertierung des Artenschutzgedanken, einer nicht gefährdeten Art eine maximale Ausbreitung zuzugestehen.
    Zugleich zeigt sich dadurch, dass mit Wölfen strategische Ziele verfolgt werden.

    Stellen Wölfe eine biologische Waffe gegen Menschen dar ?

    11. Februar 2023
    Reply
    • anna said:

      Treffend gesagt, vielen Dank.

      12. Februar 2023
      Reply

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